Die Geschichte von Mariae Himmelfahrt
Hohengebraching ist südlich von Regensburg der höchstgelegene Ort. Er bietet nicht nur eine herrliche Aussicht - seine Pfarrkirche ist auch weithin von allen Seiten zu sehen.
Hinweis auf das Bestehen des Gotteshauses könnte das Kirchenpatrozinium sein. Die Kirche ist der Gottesmutter geweiht, der Lieblingspatronin der Agilulfinger. Dieses erste bayrische Herzogsgeschlecht, das nach der Besetzung durch die Römer in dieser Gegend in der Zeit von 520-788 n. Chr. herrschte, könnte hier das Kirchlein unterhalten haben. In diese Zeit fällt auch die Besiedlung Niedergebrachings.
1031 erste schriftliche Nennung, die Kirche war bereits ein Steinbau
1785 Neubau des Gotteshauses an selbiger Stelle durch Fürstabt Frobenius Forster;
Rokkokokirche mit klassizistischem Einschlag
1910 Abriss von Kirchturm, Sakristei und Apsis; Erweiterung in Kreuzform mit geräumigem
Altarraum und Turm (41,43 m Höhe) unter Architekt Heinrich Hauberrisser aus Regensburg
1928 Fertigstellung des Umbaus, Setzen einer steinernen Altarplatte;
Einbau der ersten elektrischen Orgel in Bayern
1938 künstlerische Ausgestaltung unter Pfarrer Lehner: Kreuzwegstationen,
al fresco gemaltes Credo in der Taufnische; 7 m x 9 m großes Deckengemälde (Maler Guntram Lauterbacher)
1967 Innenrenovierung nach den Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils unter
Pfarrer Scheuerer: Aufstellen des Volksaltares, Entfernen von Kommunionbank und Kanzel
(die Darstellung des Sämannes auf dem Ambo stammt von der alten Kanzel)
1993 behutsame Innenrenovierung nach historischen Vorgaben unter Pfarrer Frank
Das Bauwerk Mariae Himmelfahrt
Das Langhaus aus dem 18. Jh. umfasst drei Fensterachsen und hat ein Tonnengewölbe. Das 1910 erbaute Querschiff und der Altarraum sind dem Gliederungssystem der alten Kirche angepasst.
Das Deckengemälde zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel. Oben schweben die Engel mit den marianischen Symbolen. Vorne ist die Hl. Dreifaltigkeit, die die Krone zum Empfang bereithält. Dem weihevollen Akt wohnen viele Engel und Heilige bei (knapp 100 lebensgroße Figuren): die Hl Drei Könige, Johannes der Täufer, der Hl. Josef, Mutter Anna und Verwandte Mariens, Weihnachtsengel und Propheten, Urväter und Stammeltern des Menschengeschlechts, der Hl. Stephanus und die unschuldigen Kinder, Vorbilder Mariens wie Ruth, Esther und die Makkabäische Mutter sowie Engel mit Musikinstrumenten.
Blick in den Altarraum
Die drei Fenster im Altarraum stellen Höhepunkte im Marienleben dar: die Verkündigung an Maria in Nazareth, die Geburt Christi in Bethlehem und Maria unter dem Kreuz.
Das Herzstück der Pfarrkirche ist der klassizistische Hochaltar aus der Zeit um 1785. Hier thront das Kleinod von Hohengebraching, die Schutzfrau über Kirche und Pfarrei - eine gotische Madonna mit Kind. Die Figur stammt aus der Zeit um 1450 und ist aus dem Lehm der Hohengebrachinger Hayd geformt. Früher soll diese Statue als Wallfahrtsbild verehrt worden sein und selbst das Gnadenbild von Mariaort an Beliebtheit übertroffen haben.
Mariae Verkündigung, Engel mit Magnifikatsspruch, Glaubensbekenntnis (Wandgemälde), Mariae Schmerzen
Viele Figuren und Gegenstände sind Kostbarkeiten aus den verschiedenen Epochen der Kirchengeschichte. Das Gebäude will aber nicht nur ein Museum sein, sondern ist ein Gotteshaus, in dem sich seit Jahrhunderten Menschen zum Gottesdienst versammeln. Beim Betrachten des imposanten Bauwerks und seines mit vielen Details ausgestatteten lichtdurchfluteten Innenraumes ist die Freude der Menschen zu spüren, Gott und der Kirchenpatronin ihre Liebe und Verehrung zu zeigen.
Die Kirche bietet Platz für ein stilles Gebet, für die gut besuchten Sonntagsgottesdienste und ebenso für die vielen Feste im Laufe des Kirchenjahres.
Blick zur Empore mit Orgel
Entstehung der Pfarreiengemeinschaft
Seit der Zeit der Christianisierung besorgten die Mönche von St. Emmeram die religiöse Betreuung für die Pfarrei Hohengebraching. 1834 ging diese benediktinische Ära zu Ende.
Mit Max Wolf zog der erste Weltpriester ein und hatte wohl wie auch die Seelsorger heutzutage dieselbe ernste Sorge, für die großflächige Pfarrei auch immer verfügbar zu sein; denn zur Pfarrei zählen auch die Orte Niedergebraching, Neudorf, Seedorf, Posthof und Nußhof, schließlich die Filialen Großberg und Oberisling mit Leoprechting. Die letztgenannten Orte sind in die Stadt Regensburg eingemeindet.
2002 wurden darüber hinaus von der Diözese die Pfarreien Hohengebraching und Matting mit der Filiale Graßlfing zur Pfarreiengemeinschaft Hohengebraching-Matting zusammengeschlossen. Somit sind rund viertausend Katholiken und sechs Kirchen in elf verschiedenen Ortsteilen zu versorgen.
Hohengebrachinger Pfarrer seit 1803
1803 - 1814: Augustin Lex, OSB
1814 - 1817: Heinrich Niebler
1817 - 1834: Anselm Xaver Elefzinger, OSB
1834 - 1848: Max Wolf
1848 - 1858: Mathäus Weinmayer
1858 - 1862: Johann Baptist Bunzmann
1862 - 1874: Georg Stadler
1874 - 1884: Johann Georg Maier
1884 - 1897: Wolfgang Veitl
1898 - 1907: Joseph Obermaier
1907 - 1913: Ignaz Bäumler
1913 - 1927: Mathias Grötsch
1927 - 1934: Anton Schönhärl
1934 - 1957: Johann Baptist Lehner
1957 - 1976: Rupert Scheuerer
1976 - 1979: Gustav Krämer
1979 - 1999: Georg Frank
1999 - 2013: Andreas Giehrl
2013 - 2022: Stefan Haimerl
seit 2022 Bernhard Reber
Die Daten wurden von Frau Rosa Wallner, Niedergebraching, gesammelt und zusammengestellt.
Fotos: Rainer Kühne / Michael Bauer
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